Laut der Organisation legte am 4. Juni um 02:00 Uhr ein Boot mit 44 Schutzsuchenden, darunter viele Kinder, von Sazli, Türkei, Richtung Lesbos ab. Während der fünf stündigen Fahrt, hatten die Menschen an Bord Angst, dass die griechische Küstenwache sie finden und illegal zurückdrängen könnten, insbesondere nach Tagesanbruch.
Um 7:00 Uhr landeten sie nordwestlich von Tsonia, im Nordosten von Lesbos an. Sie zerstörten das Gummiboot am Strand, bevor sie sich in mehrere kleinere Gruppen aufteilten und in die Wälder der Gegend flüchteten, aus Angst, die griechische Polizei würde sie finden und in die Türkei zurückbringen.
Aegean Boat Report hatte Kontakt mit Schutzsuchenden aus mehreren dieser Gruppen, verloren aber laut Angaben zwischen 8:30 und 10:40 Uhr den Kontakt zu allen Gruppen.
Einige Tage lang wusste die Organisation nicht genau, was mit den Menschen passiert war, da weder Ankünfte auf Lesbos gemeldet noch Neuankünfte in den Lagern registriert wurden. Es schien als seien die Menschen spurlos verschwunden, bis die türkische Küstenwache Videos und Bilder von einer Rettung am 4. Juni um 18:40 Uhr veröffentlichte. Laut deren Bericht fanden sie eine Rettungsinsel mit 44 Menschen etwas ausserhalb von Dikili im Meer driften.
Aegean Boat Report glich daher die Bilder von den Menschen ab und stellte fest, dass es die 44 Schutzsuchenden waren, die erst um 07:00 Uhr früh auf Lesbos gelandet waren.
Den vollständigen Bericht mit Bildern und Videos kannst du hier nachlesen: https://aegeanboatreport.com/2021/06/15/pushback-nr-460/?fbclid=IwAR1wf4VwLqkjNM1iLqX3ee_l-2km5RbqaXCrnw_jqzfTgNmcSS19lbL4gQY